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Ein Strandtag auf Rügen



Es ist Ferienzeit! Juhuhu…..ab an den Strand!


28 ° Grad, die Sonne scheint, die Klimaanlage läuft - es ist Urlaubszeit für meine Hunde! Und dann komme ich auf die Idee, den Hundestrand in Thiessow/Rügen aufzusuchen. Was sich zuerst nach Freiheit und Glück anhört, ist für meine Whippets in der Sommerzeit ein echter Alptraum!



Alles was auf Rügen 4 Beine hat, macht sich an einem schönen sonnigen Tag auf den Weg nach Thiessow. Ein herrlicher Strandabschnitt, dicht besiedelt mit Hundeurlaubern, die mehr oder weniger das Wasser lieben.



Verschiedene Hundetypen betrachten den Strand als ihr Gelände:


Manche hocken ziemlich blasiert in ihren Strandkörben und beobachten die Wasserproleten mit unverholter Verachtung.

Dazu gehören einige Spezies aus meiner Familie. Sie verachten diese selbsternannten Wasserratten, die nur darauf bedacht sind, den Ball aus dem Meer herauszufischen. Verständnislos beobachten sie das Treiben: Frauchen schmeisst den Ball ins Wasser, Hund hetzt ins Naß, bringt brav den Ball zurück, den das Frauchen dann gleich wieder ins Meer pfeffert….


„Soll sie sich das Zeug doch selbst aus dem Wasser holen….“, das denken meine Hunde und man kann es ihnen förmlich ansehen.

Als ob sie aus Zucker sind, so könnte man das Zicken an der Wasserlinie interpretieren. Brennt der Planet auch noch so heiß vom Himmel, das Wasser wird konsequent gemieden, der Strandkorb wird nicht verlassen.


Dann gibt es noch unsere Ursi, ein begeisterter Strandbesucher. Fröhlich steigt sie aus dem Auto, stürzt gleich Richtung Düne los. Erklimmt diese und erstarrt: der Strand ist voll, ihr Lieblingsplatz auf dieser Erde ist von unzähligen Eindringlingen besetzt.


Ein Alptraum! Sie dreht um, zieht zum Auto zurück und weigert sich, ihren Lieblingsort auch nur ansatzweise zu betreten.


In der Nachsaison ist es ihr Lieblingsplatz, die große Freiheit am Meer. Ursi liebt es, träumt sich zu Coronazeiten zurück, wo wir immer alleine waren.

Im Oktober sieht der Strand sie wieder, im Sommer winkt sie förmlich ab, wenn ich nur das Wort „Strand“ erwähne…..


Der Wohnwagen ist wohl klimatisiert, Ursi ist doch nicht verrückt, diesen zu verlassen um sich mit diesen durchgedrehten Wasserratten zu amüsieren.



Dann gibt es den Typ „Vicco“. Jipiiipiiii, ab an den Strand. Gleich hinter der Düne steht der klitschnasse Setter, der den Türsteher macht und alle kontrolliert. Zum Glück den Test bestanden, das Wasser kommt näher.

Auch die heran stürmenden Schäferhunde sind kein Problem und lassen gnädiger Weise den Vicco passieren. Vicco ist zu jeden freundlich, begrüßt alle stürmisch und hat offensichtlich Spaß, sich der großen Gemeinschaft am Meer anzuschließen.



Antonia stürmt gleich an alle vorbei – ab in die Fluten. Weder interessieren sie die Spinner am Eingang, noch die Wasserjunkies.

Wasser ist toll, schwimmen ist toll, tauchen ist toll. Ohne eine Biothane Leine würde sie wohl Schweden anpeilen, liegt das Land genau gegenüber von Rügen. Danach schön sich in den Sand schmeissen, dass Leben ist toll.



Die oben beschriebenen blasierten Whippetdamen sind entsetzt, vor allem wenn sich Antonia dann noch am Strandkorb den Mix von Meerwasser und Sand aus dem Fell schüttelt.


Anstrengend sind auch die Vierbeiner, die total ausflippen, gehen Frauchen und Herrchen schwimmen. Sind sie doch überzeugt, dass das Meer sie nie wieder hergeben wird und Hund alleine auf dieser Erde zurück gelassen wird. Das Tierheim ist auf einmal ein Thema und da muss der wasserscheue Hund sofort Gegenmaßnahmen ergreifen. Laut kläffend rennt er aufgeregt am Strand auf uns ab, je länger die Familie das Wasser genießt, desto hysterischer wird das Gebell, bis es in einem grauenhaften Jaulen endet.

Das ist nichts für empfindliche Ohren.

 

Es gibt Hunde am Strand, die benehmen sich genauso schlecht wie deren Besitzer. Immer ohne Leine unterwegs und mit den Muskeln spielen, signalisieren sie allen Anwesenden, dass sie der Platzhirsch am Hundestrand sind.

Die Besitzer hocken, umgeben von einer Begrenzung, gerne mit Bierchen in ihrer Strandburg und glauben, sie seien die Könige vom Strand in Thiessow.

Hundebetreuung? Null! Höflich bittet man sie um Rücksicht, wird diese oft quittiert mit „der tut nix“.

Nicht im Traum kommen sie auf die Idee, dass sich vielleicht andere Hunde belästigt fühlen könnten. Warum auch? Benehmen ist manchmal auch ein Statussymbol und da passt alles zusammen. Und (leider) passen die Hunderassen auch zu diesen menschlichen Platzhirschen am Strand, die immer in menschlichen Rudeln auftreten und selten alleine anzutreffen sind.


Ich sehe immer zu, dass diese weit, weit weg von uns sind.


Nervig sind auch die menschliche Spezies, die den ganzen Tag den armen Hunden Kommandos erteilen.

Es erinnert an die Mütter, die den ganzen Tag ihre Kinder nötigen, zu trinken, zu essen, die Mütze aufzusetzen, sich einzucremen etc…… und die ganze Gesellschaft nerven.


Auf jeden Fall müssen diese Hunde trinken, bekommen die liebevoll zubereitete Mahlzeit pünktlich wie zu Hause gereicht, müssen unter dem Sonnenschirm liegen, müssen Bällchen holen, müssen schwimmen, sitz und platz und und und ...Meine Güte, wenn man solche Strandnachbarn hat, ist man nach 3 Stunden fertig.

Zum Lesen kommt man bei solchen Nachbarn sowieso nicht. Ist man am Strand um die Ruhe und das Meer zu genießen, hat man an dem Tag Pech.

Die Ruhe ist aus und man wird auch noch gleich in dieses Theater mit einbezogen:


  • „Möchten Ihre Hunde nichts essen?“ „Nein, sie haben heute morgen gefrühstückt.“

  • „Möchten Ihre Hunde nichts trinken?“ „Nein, haben sie bereits oder nicht und nein, ins Wasser möchten sie auch nicht…..“

  • „ja, es sind Whippets und sie dürfen selbstständig entscheiden, ob sie im Schatten oder in der Sonne liegen…..“ - oh man…….


Man neigt dazu, darüber nachzudenken, ob die eigenen Hunde Glück haben, einfach ihre Ruhe zu haben oder ob sie vielleicht bald ein Fall für den Tierschutz werden.

Auf jeden Fall weiß ich danach, dass meine Hunde keine Magengeschwüre bekommen, ist der Streß in ihrem Leben doch überschaubar.


Nachdem wir bereits seit 4 Jahren im Sommer auf Rügen sind, habe ich mir angewöhnt, nur die kommunikativen Vierbeiner mit zum Meer mitzunehmen. Der Rest ist nur genervt und ich kann sie verstehen.

Der Rest kann im Frühling und im Herbst dort flitzen.


Rügen ist eine sehr hundefreundliche Insel. Hunde sind (fast) überall willkommen und so ist es leicht, noch einen schönen ruhigen Platz mit Hund zu finden. Dann ist es nicht der Hundestrand, deren Besucher übrigens überall auf der Welt gleich sind, sondern der schöne Bodden mit dem tollen Blick, der eingebettet in der Natur liegt.


Rügen mit Hund ist immer eine Reise wert!


Vielleicht sehen wir uns?


Liebe Grüße vom Mönchsgut

Eure Katta und alle Cherubim`s Royals







 



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